Prag 2018
Eigentlich war der Plan, am ersten Juni-Wochenende dieses Jahres mal einen Flug über die Alpen nach Norditalien zu wagen. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, doch kurz vor der Abreise machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Im Norden war herrlichstes Wetter aber in Bayern und im Alpenraum waren häufige Gewitter und Regenfälle keine Seltenheit. Vielleicht kommt man noch über die Alpen aber kommt man noch zurück? Das Risiko war uns für einen kurzen Wochenendausflug dann doch zu groß.
Zum Glück hatten wir uns einen Plan B vorher zurechtgelegt, wenn es nicht nach Süden klappen sollte: Dann fliegen wir halt nach Osten!
Unser Ziel war Prag, genau gesagt Prag Letnany (LKLT).
Die Flugvorbereitungen waren nicht allzu schwierig. Mit der Eurostar starteten wir von Braunschweig aus, flogen entlang einer Linie an Leipzig vorbei und drehten nach Erlaubnis von Dresden Turm noch eine Runde über der Altstadt von Dresden. Dann ging es weiter entlang des Elbsandsteingebirges, bis wir süd-östlich von Königstein die tschechische Grenze erreichten. Für den grenzüberschreitenden Flug benötigt man keinen Flugplan, man muss sich nur bei FIS Praha kurz vor Grenzüberschreitung melden. Gesagt, getan.
Nach der Grenzüberschreitung flacht die Landschaft nach und nach ab bis wir nach weiteren 40 Minuten Prag erreicht haben. Ganz Prag liegt innerhalb von mehreren Kontrollzonen und Prag Letnany sogar innerhalb der Kontrollzone vom Militärflugplatz Kbely (LKKB). Die Landebahnen beider Flugplätze liegen nahezu parallel zueinander und die östliche Landebahn von Letnany ist nur ca. 1,5 km von der Landebahn von Kbely entfernt. Aufgrund dieser Nähe gibt es ein spezielles Anflug- bzw. Abflugverfahren: Bevor man in die Kontrollzone einfliegen möchte, muss man sich bei Kbely über Funk melden. Dort bekommt man die entsprechenden Instruktionen bis man die Platzrunde von Letnany erreicht hat. Nach Übergabe an Letnany wird nur noch die Platzrunde abgeflogen und auf den teilweise sehr ebenen Landebahnen gelandet. Eigentlich ziemlich einfach.
Der Flugplatz Letnany bietet alles, was das Fliegerherz benötigt: Viel Platz zum Landen und Abstellen, günstiges Mogas, kostenloses Internet, freundliche Mitarbeiter und ca. 800 m entfernt ist schon die U-Bahnstation, die uns direkt in die Innenstadt führt. Diese nutzten wir auch ausgiebig, weil man mit den 3 Linien am einfachsten und schnellsten die Sehenswürdigkeiten in der Stadt erreichen kann.
In Prag verlebten wir zwei schöne Tage mit leckerem Essen und köstlichen Bieren, besichtigten die Karlbrücke, die Prager Burg und die schöne Altstadt mit den schönen und lebhaften Gassen und genossen die sommerlichen Temperaturen in der Stadt. Der Rückflug gestaltete sich noch einfacher als der Hinflug. Am Samstag war der Militärplatz nicht aktiv, daher übernahm Letnany den kompletten Funk, bis wir die Platzrunde verlassen haben.
Prag ist auf jeden Fall eine Reise wert und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal dort.
Kleiner Tipp zum Schluss: Am Flugplatz Kbely befindet sich ein sehr großes Flugzeugmuseum mit Flugzeugen der letzten 90 Jahre. Die Exponate sind sehr sehenswert und der Eintritt ist sogar kostenlos.